Zum 100. Geburtstag von Maria Hippius - Gräfin Dürckheim 1909 - 2009
Maria Hippius wurde am 14. Januar 1909 in Wiesbaden geboren.
Als sie 3 Jahre alt war, wurde die Ehe der Eltern geschieden. Dieses Ereignis, das sie jäh und unwiderruflich von der Mutter trennte, hat ihr Leben nachhaltig geprägt. Sie hat es später als eine frühe Initiation bezeichnet. Denn da die „natürliche“ Welt ihr die Geborgenheit versagte, sah sie sich schon als Kind gezwungen, diese anderswo zu suchen. Sie fand sie einerseits in ihrer eigenen Seele, andrerseits in der Hinwendung zum übernatürlichen Sein, mit dem sie schon früh ihre Erfahrungen macht.
Auch in Wort und Tun der Menschen suchte sie dieses „größere Leben“.
So erscheint es als folgerichtig, dass sie die Psychologie als Studienfach wählte. Sie sah sie von Anfang an – im Gegensatz zur herrschenden Zeitströmung – nicht als positivistische Wissenschaft, sondern als ganzheitliche Seelenkunde. Sie studierte in Berlin und Freiburg, später bis zu ihrer Promotion 1932 in Leipzig.
In diese Zeit fällt ihre erste Begegnung mit Karlfried Graf Dürckheim, ihrem späteren Lebensgefährten, der zu dieser Zeit dem Lehrkörper des Leipziger Psychologischen Instituts angehörte. Dieses Institut war zu der Zeit eines der wenigen in Europa, das – unter der Leitung von Felix Krüger – einen ganzheitlichen Ansatz in der Psychologie vertrat.
In die Leipziger Zeit fällt auch die intensive Beschäftigung mit dem grafischen Ausdruck des Menschen und dessen seelischen Entsprechungen. Das Thema sollte sie ihr ganzes Leben begleiten. Es lag auch ihrer Dissertation mit dem Titel: „Graphischer Ausdruck von Gefühlen“ zugrunde. In dieser Arbeit fanden sich in nuce schon die Erkenntnisse und Prinzipien, die später die starke Wirkung des Geführten Zeichnens ausmachten.
Kurz nach der Promotion heiratete sie Rudolf Hippius, der ebenfalls dem Leipziger Institut angehörte.
Sie lebte dann mit ihm zunächst in Dorpat, dann in Prag, wo er jeweils an der Universität lehrte. Aus der Verbindung gingen drei Kinder hervor. Während dieser Zeit widmete sie sich ganz der Familie.
Als sie 3 Jahre alt war, wurde die Ehe der Eltern geschieden. Dieses Ereignis, das sie jäh und unwiderruflich von der Mutter trennte, hat ihr Leben nachhaltig geprägt. Sie hat es später als eine frühe Initiation bezeichnet. Denn da die „natürliche“ Welt ihr die Geborgenheit versagte, sah sie sich schon als Kind gezwungen, diese anderswo zu suchen. Sie fand sie einerseits in ihrer eigenen Seele, andrerseits in der Hinwendung zum übernatürlichen Sein, mit dem sie schon früh ihre Erfahrungen macht.
Auch in Wort und Tun der Menschen suchte sie dieses „größere Leben“.
So erscheint es als folgerichtig, dass sie die Psychologie als Studienfach wählte. Sie sah sie von Anfang an – im Gegensatz zur herrschenden Zeitströmung – nicht als positivistische Wissenschaft, sondern als ganzheitliche Seelenkunde. Sie studierte in Berlin und Freiburg, später bis zu ihrer Promotion 1932 in Leipzig.
In diese Zeit fällt ihre erste Begegnung mit Karlfried Graf Dürckheim, ihrem späteren Lebensgefährten, der zu dieser Zeit dem Lehrkörper des Leipziger Psychologischen Instituts angehörte. Dieses Institut war zu der Zeit eines der wenigen in Europa, das – unter der Leitung von Felix Krüger – einen ganzheitlichen Ansatz in der Psychologie vertrat.
In die Leipziger Zeit fällt auch die intensive Beschäftigung mit dem grafischen Ausdruck des Menschen und dessen seelischen Entsprechungen. Das Thema sollte sie ihr ganzes Leben begleiten. Es lag auch ihrer Dissertation mit dem Titel: „Graphischer Ausdruck von Gefühlen“ zugrunde. In dieser Arbeit fanden sich in nuce schon die Erkenntnisse und Prinzipien, die später die starke Wirkung des Geführten Zeichnens ausmachten.
Kurz nach der Promotion heiratete sie Rudolf Hippius, der ebenfalls dem Leipziger Institut angehörte.
Sie lebte dann mit ihm zunächst in Dorpat, dann in Prag, wo er jeweils an der Universität lehrte. Aus der Verbindung gingen drei Kinder hervor. Während dieser Zeit widmete sie sich ganz der Familie.
Mit dem Einmarsch der Russen in Prag fand diese Zeit ein jähes Ende. R. Hippius wurde gefangen genommen und ist wahrscheinlich in einem russischen Internierungslager umgekommen.
Sie selbst flüchtete mit den Kindern nach Westen. Es wurde eine monatelange irrwitzige Odyssee durch ganz Deutschland, die ihr so viele Grenzsituationen und „Erfahrungen“, so viele wunderbare Errettungen brachte, dass sie diese Zeit später als zweite Initiation betrachtete.
Sie schlug sich nach Südbaden durch, wo sie ihre Wurzeln hatte. Zu Nikolaus 1945 gelangte sie schließlich nach Todtmoos und dort blieb sie bis zu ihrem Lebensende.
Es begann der zunächst mühsame Aufbau einer psychotherapeutischen Praxis, die stark graphologisch und graphotherapeutisch ausgerichtet war. Aus diesem Ansatz entwickelte sich nach und nach das Geführte Zeichnen.
Anfang der fünfziger Jahre machte sie eine Lehranalyse bei G.R. Heyer, einem Jungschüler. Fortan bestimmte
C. G. Jungs Analytische Psychologie in starkem Maße Theorie und Praxis ihres Wirkens, neben Jean Gebser, dessen Werke sie etwas später kennen lernte. Auch mit Erich Neumann, einem weiteren bedeutenden Jungschüler trat sie in Verbindung, der von der Methode des "Geführtes Zeichnen sehr beeindruckt war.
In die Nachkriegszeit fällt auch die Wiederbegegnung mit Karlfried Graf Dürckheim. Mit ihm zusammen gründete sie 1951 die Existentialpsychologische Bildungs- und Begegnungsstätte Rütte, deren Aufbau und Organisation im Wesentlichen bei ihr lag. Beide brachten in das gemeinsame Werk ihre teils sehr unterschiedlichen geistigen Ansätze ein. Das führte zu einer außerordentlich fruchtbaren Synthese.
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich aus den kleinen Anfängen eine blühende Stätte geistig seelischen Wirkens, die, vom Genius der Gründer getragen, eine Vielzahl von Menschen unterschiedlichster Herkunft, Kultur, Bildung und Lebensalter anzog. Es kamen Gesunde und Kranke. Allen war gemeinsam, dass sie nicht in erster Linie Befreiung von Symptomen suchten,
– die wurde ihnen quasi oft dazugegeben –,
sondern echte Initiation und Individuation.
Als Rütte Ende der sechziger Jahre stark expandierte, ergab sich für Maria Hippius die Notwendigkeit, Mitarbeiter heranzubilden. Seitdem bildete die Schulung und Supervision der Mitarbeiter eine wichtige Aufgabe ihres Wirkens. 1985 ging sie mit ihrem langjährigen Gefährten eine zweite Ehe ein. Sie dauerte bis zu dessen Tod am 28.12.1988.
Bis Anfang der neunziger Jahre leitete Maria Hippius das Rütte Zentrum allein, danach gab sie es allmählich in die Hände und Sorge ihrer Mitarbeiter und zog sich immer mehr in ihre eigene Welt zurück.
Am 26. Februar 2003 ist ihr Leben still erloschen. Sie lebt weiter in ihrem Werk.
Weitere Informationen: Mitteilungen aus Rütte
Veröffentlichung: » Platonische Akademie: Eine Hommage an Dr. Maria Hippius- Gräfin Dürckheim
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich aus den kleinen Anfängen eine blühende Stätte geistig seelischen Wirkens, die, vom Genius der Gründer getragen, eine Vielzahl von Menschen unterschiedlichster Herkunft, Kultur, Bildung und Lebensalter anzog. Es kamen Gesunde und Kranke. Allen war gemeinsam, dass sie nicht in erster Linie Befreiung von Symptomen suchten,
– die wurde ihnen quasi oft dazugegeben –,
sondern echte Initiation und Individuation.
Als Rütte Ende der sechziger Jahre stark expandierte, ergab sich für Maria Hippius die Notwendigkeit, Mitarbeiter heranzubilden. Seitdem bildete die Schulung und Supervision der Mitarbeiter eine wichtige Aufgabe ihres Wirkens. 1985 ging sie mit ihrem langjährigen Gefährten eine zweite Ehe ein. Sie dauerte bis zu dessen Tod am 28.12.1988.
Bis Anfang der neunziger Jahre leitete Maria Hippius das Rütte Zentrum allein, danach gab sie es allmählich in die Hände und Sorge ihrer Mitarbeiter und zog sich immer mehr in ihre eigene Welt zurück.
Am 26. Februar 2003 ist ihr Leben still erloschen. Sie lebt weiter in ihrem Werk.
Weitere Informationen: Mitteilungen aus Rütte
Veröffentlichung: » Platonische Akademie: Eine Hommage an Dr. Maria Hippius- Gräfin Dürckheim